GAP.8

Ulrich Blau

Ulrich Blau studierte Philosophie, Logik und Wissenschaftstheorie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. 1969 promovierte er mit einer Arbeit zur epistemischen Logik bei Wolfgang Stegmüller. Nach seiner Habilitation im Jahre 1974 erhielt er eine Professor für Logik und Wissenschaftstheorie an der LMU München, die er bis zu seinem Ruhestand 2005 innehatte.

Ulrich Blau befasst sich schwerpunktmäßig mit Fragen zur logischen Analyse der natürlichen Sprache, zu den Grundlagen der Logik und der Mathematik sowie zur Paradoxientheorie. Bekannt wurde er zunächst als Autor des Buches ‚Die dreiwertige Logik der Sprache“, das nach seinem Erscheinen 1977 sehr schnell zu einem Standardwerk der Logik avancierte und Generationen von Studenten und Interessierten in die Grundlagen der mehrwertigen Logik und deren sprachlogischen Anwendungen einführte.

Seine große philosophische Leidenschaft gehört jedoch den Paradoxien. Mit unermüdlichem intellektuellen Einsatz und unter Verwendung anspruchsvoller Methoden aus der Logik und der höheren Mengenlehre hat Ulrich Blau eine komplexe und faszinierende Analyse der semantischen und epistemischen Paradoxien entwickelt, getragen von der Überzeugung, dass es sich beim Lügner, beim Henker und bei anderen Paradoxien nicht um irgendwelche Rand- oder Grenzphänomene handelt, sondern dass deren theoretische Durchdringung eine wichtige Voraussetzung dafür darstellt, um unsere sprachlichen und mentalen Zugänge zur Wirklichkeit adäquat verstehen zu können. Im Jahre 2008 publizierte Ulrich Blau unter dem Titel „Die Logik der Unbestimmtheiten und Paradoxien“ (Heidelberg, Band 8 der ‚Philosophischen Impulse’) ein beinahe tausendseitiges Werk, dass die Summe seiner (bisherigen) Einsichten zu diesem Themenkomplex darstellt.

Ulrich Blau hält am 18.09.2012 die Erkenntnis-Lecture im Rahmen des diesjährigen GAP.8-Kongresses.